Während Salzburg bei der Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung im Bundesländer-Vergleich gut abschneidet, belegt es bei den Pro-Kopf-Einkommen einen der hinteren Plätze. Das zeigen die Zahlen der Arbeiterkammer. Ein Grund ist der hohe Anteil an niedrig entlohnten Arbeitsplätzen im Dienstleistungsbereich, wie Handel, Gastronomie und Hotellerie. Gute Arbeitsbedingungen und eine ordentliche Bezahlung sind wichtig, damit Menschen etwas vom Leben haben, aber auch für ihre Gesundheit und für das wirtschaftliche Leben vor Ort. Wenn die Kaufkraft unter teuren Wohnkosten und unterdurchschnittlichen Löhnen und Gehältern leidet, spüren das z.B. das Wirtshaus ums Eck, das Café und die Friseurin. 

Die ÖVP hat mit ihrer Politik für Investoren und Spekulanten die Salzburger Wohnungskrise mitverursacht. Die teuren Wohnkosten drücken auf die Kaufkraft der SalzburgerInnen und schrecken Arbeitskräfte ab. Die ÖVP ist leider keine Wirtschaftspartei, sondern eine Partei der Besitzenden. Gleichzeitig verweigert die ÖVP eine überfällige, ehrliche Debatte über die Zukunft des Tourismus im Bundesland. Die Klimakrise, Umbrüche in der Arbeitswelt – Stichwort Automatisierung – und die Sicherung stabiler Beschäftigungsverhältnisse machen grundlegende Veränderungen notwendig.

KPÖ PLUS tritt ein für: 

  • Start einer breiten gesellschaftlichen Diskussion über die Zukunft des Tourismus im Bundesland Salzburg
  • Klimaschädliche Fernreisen werden abnehmen müssen – Ersatz für Fernreisende aus Asien und den USA entwickeln
  • Die Folgen der Automatisierung im Tourismus ernst nehmen – von Arbeitsplätzen bis zu Kommunalsteuern
  • Tagestouristen als Zielgruppe ernst nehmen – Fokus nicht nur auf Nächtigungen, sondern auf Dienstleistungen
  • Reisebusgruppen stärker zur Kasse bitten – 400 Euro Einfahrtgebühr in der Landeshauptstadt
  • Mehr attraktive und leistbare Freizeitangebote für Salzburger Familien – Erholung in der Nähe
  • Attraktivere Rahmenbedingungen für Beschäftigte im Tourismus – von Dienstwohnungen bis zur sozialen Absicherung
  • Stärkere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur – Ganzjahres-Tourismus ausbauen
  • Wohnen als Standortfaktor – leistbarer Wohnraum ist die Voraussetzung, um für Arbeitskräfte attraktiv zu sein
  • Kaufkraft der SalzburgerInnen stärken, indem die Wohn- und Fixkosten langfristig gesenkt werden 
  • Service-Studie zu Betriebsabsiedlungen
  • Kleinen Gemeinden mit Außenstellen der Landesverwaltung stärken 
  • Mittagstisch-Angebote für MitarbeiterInnen – örtliche Wirte unterstützen
  • Förderung der regionalen und biologischen Landwirtschaft, sowie Förderung genossenschaftlicher Ansätze, um LandwirtInnen gegenüber Großbetrieben und Ketten zu stärken